Diana (Brazil)


Obschon wir in São Paulo im gehobenen Quartier Brooklin wohnten, waren Einbrüche in  Privathäuser zahlreich. Unsere Sorge galt weniger dem Hausrat, vielmehr dem Schutz unserer beiden Buben. Wohl hatten wir einen Nachtwächter, aber Einbrüche konnten auch tagsüber geschehen, etwa an Wochenenden, wenn wir im Club oder an der Praia Grande bei São Vincente waren.

Mein Arbeitskollege Flavio Refondini wohnte in einem Reihenhaus im werksnahen Osasco und hielt zwei Schäfer als Wachhunde. Flavio hatte die Hunde fachmännisch erzogen, sein Vater war schliesslich Ausbildner bei der Grenzwache im Tessin. Er überliess uns in verdankenswerter Weise die Hündin Diana. Übrigens hat sein Rüde Milord verhindert, dass ein Einbrecher via ein Fenster im ersten Stock ins Haus eindringen konnte. Wir hatten an Diana grosse Freude, mussten aber viel lernen. Als wir sie einmal nicht an die Praia mitnahmen, -die Brandung liebte sie über alles-, und zu Hause bleiben musste, hat sie uns eindrücklich “bestraft”, d.h. in die Stube gesch…! Gingen Metka und ich am Abend kurz ausser Haus, musste sie im Parterre hüten. Als wir sie nach der Rückkehr nicht dort, sondern vor Marco’s Schlafzimmertür vorfanden, wussten wir, dass etwas vorgefallen sein musste. Wir rügten die schuldbewusste Diana nicht, sondern erkundigten uns am Morgen bei Marco: “Ich habe Diana befohlen vor meinem Schlafzimmer zu wachen!” Als unsere Rückkehr in die Schweiz bekannt wurde, erkundigte sich der Polizeichef von Brooklin, ob wir ihm Diana überlassen würden. Wir konnten seinen Wunsch nicht erfüllen, da Diana nur Schweizerdeutsch verstand. Unsere Diana kam zu einer benachbarten Schweizerfamilie, die uns später dankbar berichtete, dass sie zweimal Einbrecher ausserhalb des Hauses gestellt hat.
Diana

In der Mietwohnung in Wettingen konnten wir keinen Hund halten. Im eigenen Haus in Ehrendingen erwachte bald der Wunsch nach einem passenden Haustier. Wir besuchten die Züchterin Frau Roulet in Höri bei Bülach und verliebten uns in einen English Cocker Spaniel. Wie hätte es anders sein können, wir nannten die Hündin Diana! Während der Woche oblag die Erziehung bei Metka, über das Wochenende leistete ich meinen Beitrag. Diana erreichte bald das Niveau unseres Schäfers und machte uns riesige Freude. Rückenprobleme zwangen Metka, auf die täglichen Spaziergänge zu verzichten und wir entschlossen uns schweren Herzens, den Hund abzugeben. Im Dorf hatte ein kinderloses Ehepaar an Diana “den Narren gefressen” und sie wollten auch einen Cocker Spaniel. Wir verwiesen sie an Frau Roulet. “Wir möchten keinen Welpen, sondern eine so gut erzogene Hündin wie Diana von Jäger’s.” ” Die können sie haben!” So fand unsere Diana, zuerst probehalber, liebevolle Halter. Zu liebevoll, sie wurde mit Leckerbissen verwöhnt und nahm an Gewicht zu. Was uns aber noch mehr Sorge machte, war ihr Drang, zu uns zu kommen. Auf Spaziergängen in der Nähe unseres Hauses oder im Wald, wenn wir beim Pilzsammeln waren, schwups war sie weg. Ich erinnere mich gut an eine Episode nach einigen Jahren. Sie besuchte uns auf dem Vorplatz und ich sagte zu ihr: “Geh Betti”. Sie rannte ins Haus, in die Küche, wo früher ihr Liegebett stand. Ich war erschüttert und mir bewusst, was eine Veränderung einem Tier antun kann.
Cheetah
18. Oktober 2000-31. August 2015

Hier ist eine familiäre Vorgeschichte unerlässlich. Ich mochte Katzen nicht besonders, seit ich im Hafenquartier von Genua Dutzende streunende Katzen gesehen habe. Es ekelte mich geradezu.
Eines Tages sagte Silvio zu Mami: “Möchtest Du von Margot Zinniker ein Büsi?”. Sie hat eine Zuchtkatze, die nach zwei Würfen kastriert wurde und nun von den übrigen Katzen schikaniert wird.
“Aber Du weisst doch, Papi mag keine Katzen”. Metka nahm allen Mut zusammen: „Papi, ich könnte von Margot eine British short hair Katze haben; es ist die Mutter von Silvio’s Kater „Speedy“. „Wunderbar“! Ich weiss, Metka hätte mich erwürgen können, und ich weiss heute, was wir und ich persönlich, jahrelang verpasst haben.
Unser Start mit der schreckhaften Evita war nicht einfach, ihr Fauchen und Kratzen zeigte viel mehr ihre Unsicherheit an, als dass es Aggressivität war. Wir nannten unseren neuen Mitbewohner Cheetah. Sie war stubenrein und bestens erzogen, d.h. sie benutze das Katzenklo . Bei Margot hatte sie Auslauf, also kam auch bei uns die Haltung als Wohnungskatze nicht in Frage.

Ich möchte gleich hier noch auf ein schwieriges Thema zu sprechen kommen. Es gibt bei den Menschen in Bezug auf Katzen zwei Kategorien: Die Katzenliebhaber, die bis zur Katzomanie neigen, das heisst, das letzte Hemd hergeben, um ihnen ein angenehmes Dasein zu ermöglichen. Und dann gibt es die Katzenfeinde, die Katzenhasser bis hin zu den Tierquälern. Von den etwa 14 Katzen im Quartier sollen sich nur unsere Büsis in Nachbars Garten oder Rasen versäubern. Zur Abschreckung wurde unser junger Kater, von welchem noch die Rede sein wird, unter dem Wasserhahn abgeschreckt. Eine Zeugin des Vorfalls hatte Angst, dass er ertränkt wird und sprach zu Recht von einer Katzenhasserin. Unser Gärtner entdeckte, dass im Zaun Stacheln als Schikanen angebracht worden waren, welche die Tiere ernsthaft verletzten können. Das ist gemäss Gerichtsentscheid vorsätzliche Tierquälerei.
Im Verhalten kann man Katzen nicht mit Hunden vergleichen. Vor allem Metka vertiefte sich in Fachbücher, u.a. von Dr. Dennis C. Turner.
Katzen sind selbst für Erwachsene ideale Spielkameraden, -solange sie wollen-. Wie ist es aber umgekehrt? Zwischen Artgenossen können natürlicher Beziehungen aufgebaut werden. Wäre für Cheetah ein Spielpartner eine Lösung?
Jerry
Juli 2004-14. Februar 2005
Wieder war es ein Zufall, dass Margots Tochter Manuela, die auch British Shorthair züchtete, gerade einen Wurf hatte. Wir fuhren zu ihr hin und fanden eine Idylle vor. Die Katzenfamilie und der Familienhund, ein Rottweiler, lebten friedlich mit einander! Spontan entschieden wir und für den wunderschönen Kater Jeronimo und nannten ihn später bei uns Jerry. Die Bilder zeigen, wie aufgeweckt der kleine Kater war und welche Freude er uns bereitete. Leider nur für kurze Zeit: Am 14. Februar 2005 brach er im ungeschützten Swimmingpool unseres Nachbarn im dünnen Eis ein und ertrank vermutlich in einem grauenvollen Todeskampf. Noch heute kommen mir die Tränen!
Kelly
13. März 2005-9. September 2013

Mit Kelly hatten wir einen würdigen Nachfolger, ja wir hatten das grosse Los gezogen. Cheetah ging anfänglich auf Distanz, gewöhnte sich dann aber rasch an ihren jungen und robusten Spielkameraden. Wegen Bissverletzungen von fremden Katzen, den Kontrollen und Impfungen, oder aber den schon erwähnten Vergiftungserscheinungen, gingen wir mit beiden Katzen regelmässig zum Veterinär. Als Kelly ernsthaft erkrankte und sich die Ereignisse überstürzten und OPs notwendig wurden, kam es gar zum Bruch mit dem Veterinär. Wir mussten Kelly einschläfern lassen, was uns noch heute weh tut. Diese Leere ist in der Tat nichts für alte Leute!
Noch hatten wir Cheetah, die nach mehrtägigem Suchen nach Kelly ihr Singledasein zu geniessen schien. Aber sie wurde zusehends älter, ass schlecht und benötigte Medikamente. Letztlich mussten wir auch sie gehen lassen. Sie ist in den Armen von Metka gestorben. (Nicht so wie beim Kelly, wo ich den Mut nicht aufgebracht habe, den liebgewonnen Kater zu begleiten).
Sollten wir doch noch einmal ein Büsi anschaffen, ein junges, ein altes z.B. aus einem Heim? Unsere liebenswürdige Eveline ermutigte uns, rasch möglichst die Lücke zu füllen, und versprach, die Katze bei sich aufzunehmen, sollten wir altershalber nicht mehr in der Lage sein, Haustiere zu halten.
Unisha
15. September 2011

Metka wandte sich an die erfahrene Margot. Junge Katze, alte Katze, Laborkatze, Hauskatze, Rassenkatze?
In ihrer Zucht war die 4-jährige Katze Unisha, bei der alle Deckversuche fehlgeschlagen hatten. Sie war die Lieblingskatze der ganzen Familie, weil sie ein Geschenk von Ehemann und Vater Othmar war, der leider Ende 2011 viel zu früh verstorben war. Alle waren einverstanden, Unisha an Metka abzugeben, und wir sind wirklich dankbar. Unisha ist so liebenswürdig, anhänglich und ordentlich, wie keine unserer Katzen zuvor.
A Yankee visiting

A year ago Marco and Jackie came visiting us over the holiday season and they brought their cat with. Gizmo is a wonderful foundling. However, we were suspect whether our elder female will accept the male. To be fair: The two reached a peaceful coexistence.
Again Marco, Jackie and Gizmo payed a visit over the Christmas time. Our 4-year old Unisha, now living in a one-cat household, and the Yankee-boy accustomed very quickly and we enjoyed their playing every day. Gizmo has excellent manners, indeed!